Drei Verabschiedungen und eine Neueinführung, den Rahmen für diese wichtigen Meilensteine des Berufslebens bildete ein feierlicher Gottesdienst, den der ehemalige Vorstandssprecher von Eben-Ezer und heutige Vorstand der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel Pastor Dr. Bartolt Haase auf humorige Weise einleitete. „Heute Morgen, als ich meine Runde gelaufen bin, kam mir folgender Gedanke…“, immer wenn Herr Berger mit diesen Worten in die Besprechung gekommen sei, wusste Dr. Haase: „Jetzt wird´s ernst!“
Aus dem Dienst schieden neben dem Leiter des Berufskollegs Klaus R. Berger sein Stellvertreter Reinhold Meyring und der Lehrer Wolfgang Peeters. Begrüßt in seinem Amt als kommissarischer Schulleiter wurde der langjährige Lehrer des Berufskollegs Kai Züchner. Viele Jahre waren auch die drei Ruheständler in spe für das Berufskolleg tätig. Dr. Bartolt Haase nahm in seiner Andacht Bezug auf das Buch „Nachtzug nach Lissabon“ von Pascal Mercier alias Peter Bieri, das Klaus Berger besonders am Herz liegt und dessen Hauptfigur – wie könnte es anders sein – ein Lehrer ist. Ein Altphilologe, dem plötzlich bewusst wird, dass es zum Glücklichsein mehr als Latein, Altgriechisch und Hebräisch braucht. Er macht sich auf die Suche nach dem Sinn des Lebens und steigt in eben jenen Nachtzug nach Lissabon. Die Neugier auf das Leben zeichne alle drei Scheidenden aus, so Dr. Haase. Alle drei hätten den Anspruch, das Leben als Ganzes, als etwas Vollständiges zu begreifen. Daher werde der neue Lebensabschnitt sich stimmig in ihre Lebenslinien einfügen. „So wie wir Sie kennen, werden Sie mit Zuversicht und Neugier die neuen Wege gehen“, ist sich Pastor Dr. Haase sicher.
„Eine schöne Andacht“, lobte Maike Krüger. Die Geschäftsführerin der Stiftung Eben-Ezer übernahm nach Pastor Haase das Wort. Bildung sei das Fundament, auf dem unsere Gesellschaft ruhe und Lehrerinnen und Lehrer seien die Leuchttürme in der Welt der Bildung. Für jeden der Geehrten hatte sie ein persönliches Profil erstellt, das sie in ihrer Rede vorstellte. Kai Züchner, der den Stab von Klaus Berger übernimmt, ist seit 17 Jahren in der Stiftung und bringt einen großen Erfahrungsschatz mit. Mit Leidenschaft und Engagement werde er die Arbeit fortführen, so Maike Krüger.
Wolfgang Peeters ist seit über 25 Jahren Lehrer im Berufskolleg und in erster Linie für die Fächer Sport und EDV zuständig und Reinhold Meyring seit knapp 28 Jahren. Der stellvertretende Schulleiter bleibt dem Berufskolleg noch bis zum Sommer 2024 als Praxisbetreuer erhalten.
Klaus Berger trat seinen Dienst in Eben-Ezer 1982 an. Zunächst in der Öffentlichkeitsarbeit, hat das FORUM, die Jahresberichte und Presseartikel verfasst. „Ich war der Mann mit dem Fotoapparat“, so zitierte Maike Krüger in ihrer Rede schmunzelnd eine Aussage, die er über sich selbst gemacht hat. Er bildete sich auf verschiedenen Gebieten breit weiter und gründete im Schuljahr 1992/1993 mit der Unterstützung des damaligen Stiftungsvorstandes Pastor Hermann Adam das Berufskolleg Eben-Ezer. Unter seiner Führung wurde es immer weiter ausgebaut und bietet heute die Ausbildungen zur Sozialassistentin und zum Sozialassistenten, zur Heilerziehungspflegerin und zum Heilerziehungspfleger, zur Erzieherin und zum Erzieher – auch mit Abitur – und zur Heilpädagogin und zum Heilpädagogen an. „Spuren Ihrer Führung sind im Berufskollegs allgegenwärtig“, so Maike Krüger. „Dass der Wissenserwerb nie endet, haben Sie vorgelebt.“ Klaus Berger könnte schon seit über drei Jahren in Rente sein, aber er hat sein Arbeitsleben verlängert und wird auch im nächsten Halbjahr noch als Lehrer und als Mentor für seinen Nachfolger zur Verfügung stehen. Für jeden hatte die Geschäftsführerin ein originelles Geschenk mit Bezug zur jeweiligen Persönlichkeit dabei.
Es folgten Dankworte von der Dezernentin der Bezirksregierung Detmold Claudia Eikmann, der Vertreterin des Kollegiums Anja Nillies und von zwei Vertreterinnen der Lebenshilfe. Klaus Berger dankte der Geschäftsführung und seinen Kolleginnen und Kollegen für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und die Offenheit, mit der sie einander immer begegnet seien. Seine Familie würdigte er für die selbstlose Unterstützung, mit der sie ihn stets getragen habe. An erster Stelle der Adressaten für seinen Dank stehe aber nur einer: Jesus Christus.